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Biken am Reschensee und Umgebung- Vertraue immer der Frau von der Rezeption

Endlich war er da der langersehnte Urlaub. Leider musste ich diesen mit einem Handicap antreten. Der Hundebiss war immer noch nicht verheilt und es war mir unmöglich einen Knieschoner über mein geschädigtes Bein zu ziehen. Ich wusste noch nicht einmal ob ich überhaupt Radfahren konnte. Nicht ganz das was ich mir für diesen Urlaub gewünscht hatte. Nichtsdestotrotz versuchte ich positiv in unseren Urlaub zu reisen, auch wenn mir das nicht immer einfach fiel...


Zum zweiten mal reisten wir mit unseren Freunden Bianka und Sebi gemeinsam in den Bikeurlaub. Bikepärchen Urlaub so zu sagen. Das hat sich schon im letzten Jahr in Saalbach bewährt. Wir ergänzen uns fahrtechnisch ganz gut und unsere UNO Abende sind jetzt schon legendär. 

 

An einem Sonntag war es dann endlich soweit. Nach ca. 4 Stunden erreichten wir Reschen (Italien) und unser Hotel. Der Ort Reschen ist nicht wirklich attraktiv, da die Hauptverbindung zwischen dem Fernpass und Meran direkt hindurch läuft und ziemlich viel Verkehr herrscht, aber der Seeblick und die Berge entschädigen das wieder.

Ansich hat Reschen aber eine super Ausgangslage. Von hier kann man in ca. einer Stunde Richtung Meran mit dem Auto oder auf der anderen Seite in ca. einer halben Stunde nach Serfaus Fiss Ladis fahren. Man hat also außer den 3-Länder Enduro Trails noch mehr Möglichkeiten um Biken zu gehen oder auch anderen Freizeitaktivitäten wie z.B. Shoppen nachzugehen. 

 

Das 3-Länder Enduroeck (Schweiz, Österreich, Italien) bietet 24 Singeltrails darunter 11 blaue, 11 rote und 2 schwarze Trails die über die eigene Muskelkraft oder den 4 Bergbahnen zu erreichen sind.  Die Bergbahnen sind von Reschen aus über den Fahrradweg alle easy mit dem Bike zu erreichen (ca. 6km nach St. Valentin oder Nauders). Wer nicht selbst treten will, kann auch mit dem Bus fahren. Alle Trails und Bergbahnen können miteinander verbunden werden, so dass man an einem Tag in der Schweiz, in Österreich und Italien biken kann.


Tag1: Unsere Rezeptionistin half uns mit tollen Tipps den Tag zu planen. Da ich mir unsicher war ob ich überhaupt auf Trails fahren konnte war es sehr hilfreich zu wissen, dass man an vielen Trails jederzeit auf Kieswege aussteigen kann. 

Mein Ziel war es den Fotofelsen trotz Verletzung zu erreichen. Das klappte sehr gut. Über den Radweg rollt man easy nach Nauders und mit der Bergkastelbahn nach oben. Von hier führt ein Kiesweg oder der blaue Almtrail zur Stieralm. Von dort aus geht es über den Plamorttrail zu den Panzersperren und zum Fotofelsen. Landschaftlich ist es hier oben wunderschön und auch geschichtlich sehr interessant. Der Panoramablick und die tollen Landschaft laden zum Verweilen und Fotografieren ein, aber man hat besser seinen Personalausweis dabei, da man hier als Grenzgänger unterwegs ist ;-)

Vom Fotofelsen führt leider nur der Bunkertrail/Etschtrail (rot) nach unten. Als Alternative kommt man über einen Kiesweg nach Reschen. Zurück zur Stieralm wird es von hier aus mit dem Bike schwierig, da kein Transfer zurück führt. Die beiden blauen Trails (Almtrail und Plamorttrail) sind auch für Anfänger gut zu bewältigen. Der Bunkertrail/Etschtrail dagegen ist sehr viel anspruchsvoller. 

 

Den Mittag ließen wir auf unserem Balkon und im Pool des Hotels ausklingen, bevor wir zum 6 Gänge Menü am Abend übergingen.

 

Gut zu wissen: Die Mücken sind sehr penetrant, da kann ein Stich schon mal nach einer Blutvergiftung aussehen und das nächste Krankenhaus liegt 50km links oder rechts von Reschen (auch wenn das Krankenhaus in Zams sehr schön angelegt ist, muss man dort nicht unbedingt gewesen sein...).


Am 2. Tag erkundeten wir die andere Seite des Sees. Mit der Schöneben Bahn fuhren wir nach oben. Von dort starteten wir über den oberen Spin Trail (blau) Richtung St.Valentin. Der Trail war für mich und mein Bein noch einigermaßen machbar. Beim unteren Spin Trail (blau) und beim Grein Trail (blau) musste ich jedoch auf den Kiesweg umsteigen. Die 3 Länder Enduro Trails sind teilweise sehr anspruchsvoll, da sie größtenteils naturbelassen sind. Das macht die Trails aber auch einzigartig und sehr attraktiv.  

 

Von St.Valentin ging es mit der Bergbahn hoch zur Haideralm. Von dort gibt es die Möglichkeit über den Haider Flow Trail (blau) oder den schwarzen Haideralm Trail wieder nach unten zu kommen. Richtung Reschen führt von dort noch der rote Plattweg Trail. Wir entschieden uns den blauen Haider Flow Trail zu nehmen und die Jungs fuhren den schwarzen Haider Trail. Auch hier bestätigte sich wieder die Aussage unserer Rezeptionistin. Der blaue Trail war mit 2,2 km und 404 Tiefenmeter sehr anspruchsvoll für einen "Flowtrail". Teilweise verlief er parallel zum schwarzen Trail und hatte einige Schlüsselstellen (Stufen/steil) die ich wahrscheinlich auch im gesunden Zustand verweigert hätte. Das nächste mal dann doch wieder auf die Frau von der Rezeption hören oder mehr üben!

Zurück in St.Valentin rollten wir auf den Radweg über den Staudamm zurück Richtung Reschen immer am See entlang. Ein sehr schöner Radweg, den ich in meinem Frustloch im Renntempo hinter mir gelassen habe (sorry!).

Sebi und Daniel fuhren zum Abschluss noch mit der Schöneben Bahn zum Schöneben Trail (rot) der nicht schön eben war, sondern schön spaßig.


An Tag 3 war das Wetter wechselhaft, weshalb sich die Jungs entschieden nicht die große Runde über den 3-Länder Trail und den Mutzkopf zu fahren, sondern erst einmal zu schauen wie sich das Wetter entwickelt. So starteten wir gemeinsam wieder nach Nauders und fuhren nochmal mit der Bergbahn nach oben und über den Almtrail zur Stieralm. Solange ich meinem Bein eine Pause gönnte, testeten Bianka und die Jungs den roten Bergkasteltrail (5,5 km, 716 Tiefenmeter), welcher laut der Frau von der Rezeption einfacher als der Haideralm Flow Trail zu fahren war. Und sie hatte mal wieder recht! War ja klar...

 

Leider zog ein Gewitter auf, weshalb wir erst einmal eine Pause auf der Stieralm einlegen mussten. Das war aber nicht weiter schlimm, da es auf dieser urigen Hütte sehr gemütlich war und wir uns mit örtlichen Leckerbissen verwöhnen ließen. 


Für Tag 4 hatten wir einen Ausflug nach Meran geplant. Unsere Rezeptionistin prophezeite uns einen heißen Tag in Meran und mal wieder hatte sie recht. Trotz Hitze war die Pizza mega lecker und Meran ist und bleibt einfach sehenswert.

 

Gut zu wissen: Wer seinen Geldbeutel in Meran verliert, kann sich beim örtlichen Fundamt melden. Wird dieser dort abgegeben, kann man ihn innerhalb eines Jahres abholen. 


An unserem Rückreisetag machten wir noch einen Abstecher nach Serfaus-Fis-Ladis. Die Jungs wollten unbedingt den Frommestrail fahren und wir haben damit unser nächstes gemeinsames Reiseziel gefunden...


Weitere Infos:

Für die Biketage hatten wir uns eine 3-Tageskarte (69€) genommen. Leider haben wir aufgrund meines Handicaps nicht alles geschafft und gesehen. Die Karte gibt es auch für 6-7 Tage (99€) und gilt sogar für die öffentlichen Verkehrsmittel. Mehr Infos erhaltet ihr auf www.3-laenderendurotrails.com *


Das Hotel:

Für unsere gemeinsamen Bikeurlaube suchen wir uns immer etwas zum Entspannen und genießen. Da darf es dann schon auch ein bisschen Luxus sein. 

Das Aktiv Hotel Edelweiss * ist auf Biker spezialisiert. Es hat sehr schöne moderne Zimmer, nettes Personal und sehr sehr leckeres Essen. Des Weiteren verfügt es über einen Bikeschuppen und eine Bikewaschstation. Sauna und Pool dürfen natürlich nicht vergessen werden. 

Wir haben uns im Hotel sehr wohl und willkommen gefühlt und kommen gerne wieder vorbei. Danke auch an unsere Frau von der Rezeption, Carmen, für die wirklich guten Tipps und das erfüllen unserer Sonderwünsche ("so ein Chaos")!


*Werbung, da Verlinkung.

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